Der Blumenkalender 2021


Das Cover der 2021-er Ausgabe des Blumenkalenders ziert nicht von ungefähr eine Wegwarte…
Obwohl die Wegwarte im Sommer überall die Wege säumt, nehmen viele Menschen kaum Notiz von ihr. Kein Wunder, sobald die Sonnenbraut ihre vielen hellblauen Blütenräder schliesst (in der Regel bereits nach der Mittagszeit), hat die Pflanze eher den «Charme» eines alten Stacheldrahtes… Wer allerdings die grazilen Blüten genauer betrachtet, wird fasziniert sein! So auch ich, als ich im Frühsommer 2020 einmal mehr mit dem Fahrrad von Uznach nach Jona fahre. An der Stampfstrasse, kurz vor dem Ziel schliesslich leuchten mir die Wegwarten in der Morgensonne entgegen wie kleine, leuchtende Kristalle. Ich kann nicht vorbei fahren, unmöglich... So setze ich mich an den Strassenrand und fotografiere gedankenverloren. Plötzlich reisst mich ein anderer Radfahrer mit der spitzen Bemerkung «ah lueg, Blüemli fotografiere…» aus meiner Gedankenwelt. Schmunzelnd beschliesse ich, das Deckblatt des 2021er Blumenkalenders mit dieser unscheinbaren Blume zu schmücken, die anderen bloss ein mitleidiges Lächeln entlockt…
Blumenkalender 2021 – Juli
Wann haben Sie das letzte Mal ein Getreidefeld mit Kornblumen und Mohn gesehen? Ich habe dieses Jahr ein traumhaftes Feld entdeckt – das Resultat sehen Sie im Juli-Blatt.
Blumenkalender 2021 – August
Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) werden immer beliebter. Ein wichtiger Grund ist, dass sie gegenüber den klassischen Hortensien vielseitiger einsetzbar sind. So ertragen sie auch vollsonnige Standorte problemlos. Das bedeutet, dass sie praktisch mit jedem Standort im Garten klar kommen. Ausserdem sind sie völlig winterhart. Dazu kommt, dass der Schnitt denkbar einfach ist: im zeitigen Frühjahr wird einfach alles Holz auf Zapfen zurückgeschnitten. Denn Rispenhortensien blühen am einjährigen Holz.
Blumenkalender 2021 – Oktober
Die Guernseylilie ist eine beliebte Schnittblume. Als Zwiebelpflanze im Garten geht sie dann so richtig auf, wenn sonst kaum noch etwas blüht. Wer sich im Oktober-November in botanischen Gärten umschaut, findet mit hoher Wahrscheinlichkeit blühende Nerinen im Freiland. Nerinen sind zwar nur bedingt winterhart, an geschützten Stellen kann man sie aber auch auspflanzen.
Pflanzenportrait
Blumenkalender 2021 – März
Die Schneeforsythie oder wenn der Duft der Schönheit voraus eilt
Die Schneeforsythie teilt mit der Garten-Forsythie zwar den Namen und ihre Verwandtschaft (beide zählen botanisch zu den Ölbaumgewächsen). Die Schneeforsythie allerdings ist von unscheinbarer Gestalt, sie hat aber einen «Trumpf im Ärmel»… Vom ursprünglich aus Korea stammenden Gehölz mit den lieblichen, kleinen Blütenwolken nimmt man in aller Regel zuerst den starken Mandelduft wahr – ein Traum!
In unseren Gärten ist die Schneeforsythie noch wenig verbreitet. Das ist erstaunlich, denn sie vereint gleich mehrere Eigenschaften, die sie für kleinere Gärten prädestiniert. So bleibt der Strauch eher zierlich und übersteigt kaum zwei Meter Höhe, wächst eher langsam, hat im Sommer ein dichtes, dunkelgrünes Blattwerk und eignet sich auch als Heckengehölz prima. Mit anderen Worten, die Schneeforsythie braucht wenig Schnitt, ist ein praktischer Sichtschutz und blüht im Vorfrühling mit verführerischem Duft!